Hamburger Bauwerke

Den Michel, die Elbphi und die Davidwache kennt man überall auf der Welt. Hamburg hat jedoch noch viele besondere Bauwerke, von denen wir Ihnen hier einige vorstellen möchten.

St-Michaelis-Kirche

St. Michaelis

Die St. Michelis Kirche wurde nach dem Erzengel Michael benannt und sie ist eine der 5 Hauptkirchen in Hamburg. Liebevoll wird sie im Volksmund einfach nur „Michel“ genannt. 

Es ist mittlerweile der dritte Kirchenbau. Die erste Kirche wurde 1647 bis 1750 erbaut. Am 10. März 1750 brannte sie jedoch nach einem Blitzeinschlag nieder.  Der Zweite Bau entstand ab 1751. 1762 wurde sie eingeweiht. 1786 wurde dieser Bau erst mit der Fertigstellung des Turmes abgeschlossen.  1906 brannte auch dieser Bau bis auf die Grundmauern ab. Die Ursache für den Brand waren Lötarbeiten an den Kupferplatten. Es konnten nur der Taufstein und der Gotteskasten für Spenden gerettet werden. Beide sind aus dem Jahr 1763 und stehen heute im dritten Kirchen bau, der noch 1906 begann und 1912 fertig gestellt wurde. 

St. Michaelis Kirche
„Michel“ genannt

Höhe: 132,14 Meter
Turmuhr: 8 Meter Durchmesser

Turmplattform:
Aufgang über 452 Stufen
oder mit dem Fahrstuhl

St. Michaelis (Michel)
Hauptkirche

Englische Planke 1
20459 Hamburg

Elbphilharmonie

Die Elbphilharmonie ist Konzerthaus, Hotel, Wohnhaus und Gastronomie. Der Sockel der Elbphilharmonie ist der ehemalige Kaispeicher A aus dem Jahre 1963. Dieser wurde im Volksmund auch Kakao-Bunker genannt. 

Von dem Architekturbüro Herzog & de Meuron aus Basel (Schweiz) stammen im wesentlichen der Entwurf und die Planung. Bauherr war die dafür gegründete Elbphilharmonie Bau KG, deren Mitgesellschafter und Hauptfinanzier die Freie und Hansestadt Hamburg mit Steuermitteln war. In ihrem Auftrag wurde das Gebäude vom Baudienstleister Hochtief errichtet.

Im ersten Jahr nach der Eröffnung gab es über 600 Konzerte, die von etwa 850.000 Menschen besucht wurden. Auf die Plaza, der Aussichtsplattform, kamen über 4,5 Millionen Besucher. Über 70.000 Teilnehmer  nahmen an Konzerthausführungen teil und über 60.000 am Musikvermittlungsprogramm des Hauses teil.

Hamburger Elbphilharmonie

Elbphilharmonie
„Elphi“ genannt

Höhe: 110 Meter
Etagen: 26
Aufzüge: 29

Bauzeit: 2007 bis 2016
Eröffnung: 11. Januar 2017

Baukosten:
Vorgesehen waren erst 49 Millionen €
Nach genauer Planung dann 77 Mil. €
Am Ende waren es 866 Millionen Euro

Elbphilharmonie (Elphi)

Platz der Deutschen Einheit 1
20457 Hamburg

Fernsehturm

Heinrich-Hertz-Turm

Im Volksmund wird der Heinrich-Hertz-Turm auch Tele-Michel genannt. Es ist der Hamburger Fernsehturm. 

Bis in die 1960er Jahre wurden die Radio- und Fernsehsender von einem der Bunker auf dem Heiligengeistfeld übertragen. Dieser Bunker wurde jedoch zu klein, um die vielen Antennen unterzubringen. Außerdem wurden in Hamburg immer mehr Hochhäuser gebaut, die die Überragung störten. Es musste also etwas höheres her, das über die Hochhäuser hinaus ragte, um damit auch in Zukunft einen störungsfreien Empfang zu gewährleisten. 

Anfang der 60er Jahre wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. In deren Endrunde konkurrierten noch 7 Projektentwürfe. Letztlich gewann der Entwurf von Fritz Trautweins weil dieser kostengünstiger war, als die anderen Entwürfe seiner Mitstreiter. 

Der Turmschaft wurde in einer Technik hergestellt, die man Kletterschalung nennt. Um den Turm extrem stabil zu bauen, wurde ein besonders hochwertiger Beton verwendet. 

Nachdem im Turm eine hohe Asbestbelastung festgestellt wurde, wurde die Gastronomie und die Aussichtsplattform am 1. Januar 2001 geschlossen. 

Die Deutsche Funkturm (DFMG) ist die Eigentümerin des Heinrich-Herzt-Turm und sanierte aufwendig den Turm nach der Asbestbelastung. Es ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit Sitz im Münster. Danach fand man keinen Mieter, der die Gastronomie wieder eröffnen sollte.

Nachdem sich im Winter 2004/05 Betonteile in 160 Meter höhe lösten, wurde der Turm auch von außen sehr aufwendig saniert.

Nun ist für das Jahr 2023 eine Wiedereröffnung geplant. Hierzu wurden nach mehreren Ausschreibungen 3 neue Betreiber gefunden.

Heinrich-Hertz-Turm
„Tele-Michel“ genannt

Höhe: 276,5 Meter
Gewicht: 43.000 t

Bauzeit: 1966 bis 1968
Eröffnung: 1. Mai 1968

 

Heinrich-Hertz-Turm
(Tele-Michel)
Fernsehturm

Lagerstraße 2
20357 Hamburg

Rathaus

Das Hamburger Rathaus ist der Sitz der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.

Das heutige Rathaus ist in der Stadtgeschichte wahrscheinlich das 6. Rathaus. Das Vorgänger-Rathaus stand an der Trostbrücke. Bei dem großen Stadtbrand 1842 sprengte man das Rathaus, um ein Übergreifen der Flammen auf weitere Stadtbereiche zu vermeiden. Dies gelang jedoch leider nicht. Einige Standbilder deutscher Kaiser aus dem Jahre 1640 konnten aus den Trümmern geborgen werden. Sie hatten den Brand überstanden und sind nur beim Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellt.

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit wurde das Fundament auf über 4.000 Eichenpfählen errichtet. Durch den hohen Aufwand betrugen die Baukosten damals 11 Millionen Goldmark, was heute umgerechnet über 80 Millionen Euro wären.

Rathaus

Höhe: 112 Meter
Grundfläche: 7.840 m²

Bauzeit: 1886 bis 1897
Eröffnung: 26. Oktober 1897

Architekten: Martin Haller, Wilhelm Hauers

Baustile: Neorenaissance, Historismus

Hamburger Rathaus

Rathaus

Rathausmarkt 1
20095 Hamburg

Davidwache

Davidwache
Polizeikommissariat 15

Bauzeit: 1913 bis 1914
Eröffnung:
10. Dezember 1914
Architekt: Fritz Schumacher

Baukosten: 170.000 Mark

Davidwache

Im Jahre 1840 bewilligte der Hamburger Senat eine Wachstation für das Gebiet St. Pauli, welches sich direkt vor den Toren Hamburg befand. Im April 1840 wurde die Wachmannschaft eingestellt, die dann im Oktober 1840 ein Häuschen an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße bezog.

1867 war dieses Wachhäuschen zu klein geworden, denn eine Verstärkung der Polizeikräfte war dringend nötig. Nachdem das Hamburger Bürgermilitär aufgelöst wurde, wurde ein Gebäude an dem jetzigen Standort an der Davidstraße Ecke Spielbudenplatz frei. Dort zog die Wachmannschaft 1868 ein. 1871 wurde die Wache der Hamburger Polizei als Polizeiwache 13 zugeordnet. 

Da das Vergnügungsviertel St. Pauli immer größer wurde, musste auch um die Jahrhundertwende die Polizei aufgestockt werden. Das Gebäude war jedoch zu klein, um dort auch  die Diensträume für Kriminal-, Sitten- und Ausländerpolizei unterzubringen. Man beauftragte den Stadtbaumeister und Architekt Fritz Schumacher mit der Planung eines größeren Gebäudes. 

Da die Betreiber der Amüsierbetriebe eine höhere Präsenz der Polizei als Geschäftsschädigend empfanden, gab es einen längeren Streit. Man forderte eine Verlegung der Wache in die Kastanienallee. Da jedoch der Platz dort zu klein für die neue Wache gewesen war, konnte sich die Polizei mit dem Erhalt des Standortes an der Davidstraße Ecke Spielbudenplatz durchsetzen.

Viele Seemänner verbrachten schon die eine oder andere Nacht in der Davidwache. Jedoch den großen Weltruhm erhielt die Davidwache durch verschiedene Krimiserien und Kino-Filmen.

Der Film Polizeirevier Davidwache von Jürgen Roland kam 1964 in die Kinos. Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidwache von Wolfgang Staudtes erschien 1971 in den Kinos. Die Davidwache galt auch als das Vorbild für die ARD-Serie Großstadtrevier.

Davidwache
Polizeikommissariat 15

Spielbudenplatz 31
20359 Hamburg

Tanzende Türme

Als Tanzende Türme oder auch Tango-Türme werden zwei miteinander verbundene Hochhäuser bezeichnet, die am Anfang der Reeperbahn in Hamburg stehen. Durch ihre außergewöhnliche Form fallen diese schon von weitem auf. An dem Standort gab es viele Jahre eine Astra-Bowlingbahn.

Die Tanzenden Türme wurden vom Strabag-Konzern finanziert. Man beauftragte hierzu das Hamburger Architekturbüro BRT (Bothe, Richter und Teherani). In den Türmen befinden sich Büros, Gastronomie und die Radio-Station „Radio Reeperbahn“. Unter dem Gebäude befindet sich der Mojo-Club. Dieser Musik-Club bekam einen außergewöhnlichen und spektakulären Eingang. Auf dem Gehweg vor den Tanzenden Türmen öffnen sich 2 große Stahldeckel und darunter taucht eine Treppe auf, die ins innere des Clubs nach unten führt.

In der Beschreibung des Architekturbüros sollen die Türme ein Mann und eine Frau darstellen, die zusammen Tango tanzen. Böse Zungen behaupten aber auch, dass es die X-Beine einer Prostituierten sind, die gerade auf einen Freier wartet. Der Fantasie sind eben keine Grenzen gesetzt…

Tanzende-Tuerme

Tanzende Türme
STRABAG Real Estate GmbH

Höhe: 85 Meter

Architekt: Hadi Teherani

Eröffnung: August 2012
Bauzeit: 3 Jahre
Baukosten: 180 Millionen €

Tanzende Türme
STRABAG Real Estate GmbH

Reeperbahn 1
20359 Hamburg

Planetarium

Planetarium
Großplanetarium

Höhe: 65 Meter

Bau des Wasserturmes: 1912-1915
Umbauzeit zum Planetarium: 1929 bis 1930
Eröffnung:
30. April 1930

Architekt: Hans Loop

Planetarium

Das Hamburger Planetarium gehört zu den neun Großplanetarien in Deutschland. Es ist das meistbesuchte Sternentheater in Deutschland. Ursprünglich war das Gebäude ein Wasserturm, der einen großen Teil des Stadtteiles Winterhude mit Wasser versorgte. Das Planetarium wurde erst 1930 in den ehemaligen Wasserturm gebaut. 

Das Gebäude wurde in den Jahren 1912 bis 1915 als Wasserturm gebaut. Diese Funktion erfüllte der Turm jedoch nur bis 1924. Schon 1929 begann man damit ihn zum Planetarium umzubauen.

Seit der Eröffnung des Planetariums ist das Kernstück dieser Anlage eine Projektionskuppel mit einem Durchmesser von 20,6 Meter. Bei der Eröffnung des Planetariums am 30. April 1930 bestanden die Sitze noch aus Bänken und Stühlen aus Holz. Erst bei einem Umbau in den 1970er Jahren wurden diese durch bequemere Kunststoffbestuhlung ersetzt. Es gab dann 270 Plätze für die Besucher. Bei einem weiteren Umbau bzw. Modernisierung in den Jahren 2002/2003 wurden diese durch noch modernere Liegesessel ersetzt. Da diese etwas mehr Platz brauchten, stehen nun nur noch 253 Plätze zur Verfügung. Diese sind jedoch sehr bequem.

Planetarium
im Stadtpark

Linnering 1
22299 Hamburg

Laeiszhalle

Der Hamburger Reeder Carl Laeisz vermachte der Stadt Hamburg in seinem Testament 1,2 Millionen Mark für den Bau „einer würdigen Stätte für die Ausübung und den Genuss edler und ernster Musik“. Später stockte seine Witwe den Betrag noch auf 2 Millionen Mark auf. 

Als die Laeiszhalle eröffnet wurde, war sie das größte und modernste Konzerthaus in Deutschland. Der Platz vor der Laeiszhalle hieß damals Holstenplatz, nach dem sich hier früher befindlichen Holstentor. Der Platz wurde 1934 in Karl-Muck-Platz und 1997 in Johannes-Brahms-Platz umbenannt.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Laeiszhalle unversehrt. Sie wurde von den britischen Besatzern vorübergehend als Funkhaus für ihren Militärsender BFN genutzt. Chris Howland startete damals hier seine Radio-Karriere.

Anfänglich wurden für die Halle 2 Namen benutzt: Laeiszhalle und Musikhalle. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde das Gebäude offiziell in „Musikhalle“ unbenannt. Dieser Name blieb auch sehr lange bestehen. Erst im Januar 2005 wurde die Musikhalle ganz offiziell wieder in „Laeiszhalle“ zurück benannt.

Für den Großen Saal der Laeiszhalle baute die Firma E.F. Walcker & Cie. eine Orgel im deutsch-romantischen Stil mit 73 Registern auf 3 Manualen und Pedal, zuzüglich einer Transmission. 
Diese Orgel wurde 1950 in das Thalia-Theater in Wuppertal verlegt. Der Prospekt der Orgel blieb jedoch in der Laeiszhalle. Beim Neubau der Orgel durch Walter Seifert wurde das alte Pfeifenwerk 1954 wiederverwendet. Dieses Unternehmen baute die Orgel 1971 um, bei der sie einen neuen Spieltisch erhielt. Der letzte größere Umbau der Orgel fand 2008 durch Johannes Klais Orgelbau statt. Er orientierte sich hiebei wieder an das Klangbild von 1908.

Laeiszhalle
Musikhalle

Stil: Neonbarock

Plätze:
2025 Plätze im Großen Saal
  640 Plätze im Kleinen Saal
  150 Plätze im „Studio E“
    80 Plätze an Tischen im „Brahms-Foyer“ 

Orgel:
1908-1950:   Walcker-Orgel
1950- heute: Beckerath-Orgel

Bau der Laeiszhalle: 1904-1908
Eröffnung: 4. Juni 1908

Architekt: Martin Haller, Emil Meerwein

Laeiszhalle

Laeishalle

Johannes-Brahms-Platz
20355 Hamburg

Alter Elbtunnel

Um Ende des 19. Jahrhunderts das zunehmende Verkehrsaufkommen auf der Norderelbe durch den enormen Wachstum des Hamburger Hafens in den Griff zu bekommen, wurde eine Lösung zur Elbüberquerung gesucht. Täglich mussten schon 1895 über 20.000 Werftarbeiter und 25.000 Hafenarbeiter über die Elbe zu ihren Schichten kommen. Diese Zahl stieg jährlich.

Erst war eine bewegliche Brücke oder eine Schwebefähre im Gespräch. Beide Lösungen hätten jedoch den Schiffsverkehr auf der Elbe behindert. Eine Hochbrücke hätte mindestens eine Höhe von 55 Meter haben müssen und war somit für damalige Zeiten zu teuer gewesen. Das eine Flussunterquerung machbar ist, zeigten Projekte in England und Amerika. 1901 wurde die Entscheidung für einen Tunnel gefällt. Der Baurat Ludwig Wendemuth konzipierte eine Elbtunnelröhre. Diese sollte eine Fahrbahn mit einem Gehsteig für die Fußgänger besitzen. Da man die Richtungen für diese Fahrbahn jedoch abwechselnd nutzen musste, gab der Senat 1904 den Tunnelbau mit zwei parallelen Röhren frei.

Um keine Zufahrtsrampen anlegen zu müssen, wurden die Fahrzeuge je Uferseite in 4 Schächten mit je einem Fahrkorb befördert. Die beiden Gebäude an den Uferseiten wurden gleich erbaut. Sie unterscheiden sich nur in ihren Materialien. Auf der St. Pauli-Seite ist das Gebäude aus Tuffstein und auf der Süd-Seite auf Steinwerder wurde es aus Ziegel erbaut.

Bei einem Luftangriff im 2. Weltkrieg wurde der Südeingang auf Steinwerder zum Teil zerstört. Leider wurde bei dem Wiederaufbau aus Kostengründen die schöne Kuppel durch ein unscheinbares Flachdach ersetzt.

Bei einer Modernisierung des Alten Elbtunnels wurden 1959 zusätzlich Rolltreppen eingebaut. Es waren damals die längsten freitragenden Rolltreppen Deutschlands. Nachdem diese 1991 verschlissen waren und auch den Vorgaben des TÜV nicht mehr entsprachen, wurden sie aus Kostengründen wieder abgebaut und durch jeweils einen zusätzlichen Fahrstuhl ersetzt.

Früher war es einfach nur der „Elbtunnel“. Erst nach dem Bau des neuen Elbtunnels wurde er zum „Alten Elbtunnel“.

Alter Elbtunnel

Länge: 426,5 Meter

Architektengemeinschaft: Raabe & Wöhlecke

Eröffnung:
 7. September 1911 für den Fußgängerverkehr
30. November 1911 für Pferdefuhrwerke und Kraftfahrzeuge

Bauzeit: 4 Jahre
Baukosten: 10,7 Millionen Mark
(entspricht heute etwa 64 Millionen Euro)

Alter Elbtunnel

Alter Elbtunnel

Bei den St. Pauli Landungsbrücken
20359 Hamburg