Polizei Show

Ich muss gestehen, ich war vorher noch nie auf einer Polizeishow, obwohl es sie schon seit Ende der 60er Jahre gibt. Ich hatte zwar schon öfters mal die Plakate gesehen, konnte mir aber nie so richtig etwas darunter vorstellen. Hätte ich gewusst, was für eine tolle Show dort auf die Beine bzw. in die Halle gestellt wird, dann wäre ich schon längst da gewesen. Ich hatte nicht viel erwartet. Ein paar Polizei-Motorräder, auf denen Artistik gezeigt wird und das Polizei-Orchester. Dazu noch etwas drum herum, ein paar Stände und was sollte sonst noch kommen?
 
Es kam sehr viel. Es war eine der besten und abwechslungsreichsten Shows, die man in Hamburg zu sehen bekommt. Mit einer kleinen Pause dazwischen gab es insgesamt 3 Stunden volle Unterhaltung. Entertainment, Musik, Artistik, Akrobatik, Humor, Spannung, Tiere, Tempo, Höhe und ganz viele Künstler und Darsteller. Regionale, Nationale und Internationale Teilnehmer zeigten ein erstaunliches Programm.
 
Die 49. Polizei-Show begann unbeleuchtet. Die 4 Künstler von Just non Stop brachten auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise Licht ins dunkle. In einem Lichtkegel wurde dann anschließend vom Polizeipräsident Ralf Martin Meyer der Moderator Timo Zill vorgestellt. Da dieser noch eine fachkundige Verstärkung brauchte, kam die bekannte NDR-Moderatorin Anke Harnack hinzu. Die Beiden führten humorvoll und locker durch das Programm.
 
Es ging sehr zügig weiter, denn es warteten ganz viele Künstler auf ihren Auftritt. Die Holländische Gruppe Flipping 2 Two’s legten mit ihrer Wippe los. Erst sehr sanft und dann steigerten sie sich immer mehr. Ihre Sprünge und Saltos wurden immer höher, bis kurz unter die Hallendecke. Um aus dem Staunen wieder raus zu kommen, sorgte  die Gruppe Starbugs aus der Schweiz. Mit einer sehr lustigem Comedy-Show brachten sie das Publikum zum lachen. Starbugs ist auf ihrer Tour 2019 mit ihrer kompletten Show „Jump“ im September im Hamburger Schmidt Theater. Nach der Einlage in der Polizei-Show haben sie mit Sicherheit eine neue Fans gewinnen können.
 
Nun gab es erst einmal etwas für die Ohren. Das Hamburger Polizeiorchester spielte auf, bevor es mit dem Flugzoo aus der Schweiz weiter ging. Ein fliegender Fisch und eine fliegende Katze bildeten die gemischte Raubtiernummer. Der Künstler überzeugte aber nicht nur mit seinen ungewöhnlichen Tieren, sondern auch mit seinem Schweizer Charme. Die Schweizer sind ja bekannt, dass sie ein etwas „ruhigeres“ Temperament haben. Genau das Gegenteil boten The Flying Grandpas in ihrer Trampolin-Show. Ganz nach dem Motto „um so oller, desto doller“ legten sie los. Hier wurde es nicht nur doller, sondern immer höher. Nacheinander, übereinander und miteinander wurde das Trampolin bis an den Rand seiner Belastung ausgereizt.
 
Nach so viel Tempo brauchte man wieder ein etwas ruhigeres. Der Hamburger Chor NameLess. Namenlos OK, aber auf keinen Fall Stimmenlos. Sie sangen, bis es dann „tierisch“ weiter ging. Die Französische Gruppe Les Goulus bot eine besondere Reiternummer. Sie mit ihren „Pferden“ oder ihre Pferde mit ihnen – man wusste es nicht so genau. Bei der Show blieb kaum ein Auge trocken. Das Moderatoren-Team Anke Harnack und Timo Zill mussten anschließend das Publikum wieder beruhigen, denn in der letzten Nummer vor der Pause wurde es spannend. Dafür sorgte die Motorradstaffel der Polizei Hamburg. Sie drehten ihre Runden, in denen sie immer schneller wurden. Aus 4 Ecken fuhren die Motorräder direkt aufeinander zu. Man kniff schon fast die Augen zu, als sie in der Mitte der Halle sich fast trafen. Irgendwie waren aber immer ein paar Millimeter dazwischen, so dass sie nicht zusammen stoßen. Bei dem Tempo hielt das Publikum dem Atem am. Man spürte aber auch das es Profis sind, die mit ihren Motorrädern eine feste Einheit bilden.
 
Ein Artist kündigte nun die Pause mit einem überdimensionalen Luftballon an, in dem er zeitweilig verschwand. Nun gab es eine Pause von 25 Minuten. Die Raucher zog es nach draußen, andere verschwanden im WC oder holten sich etwas zum essen oder zu trinken. In der Halle selbst stand ein Motorrad und ein Streifenwagen in dem Besucher fleißig Selfies machten. Ein kleiner Bereich wurde abgesperrt, in dem ein paar Beamte aus der Hundestaffel zeigten, wie gut sie mit ihren Hunden zusammenarbeiten. Insgesamt war die Pause fast schon zu kurz, um alles dort zu erleben.
 
Zum Ende der Pause waren wieder ein paar der vielen Helfer im Einsatz und bauten eine recht große Kombination aus Barren und Trampolin auf. Der zweite Teil der Show begann mit den 4 Artisten von Showproject. Mit freiem Oberkörper war es nicht nur ein besonderer Anblick, sondern auch ihre Nummer hatte es in sich. Es sah alles sehr locker aus, aber man ahnte auch wieviel Kraft es braucht. Sie zeigten Ästhetik in Perfektion, untergebracht in einer unterhaltsamen Show. Unterhaltsam war danach auch der Schweizer, mit seinem 2. Teil seines Flugzoos. Mit seiner „Wusch-Maschine“ brachte er seinen Fisch an die Grenze seiner Möglichkeiten. Ein Wusch und der Fisch legte los.
 
Danach ging es auch tierisch weiter. Nicht nur 2 Fußball-Tore wurden aufgebaut, sondern ein ganzes Fußballfeld. Wobei Fußball hier nicht der richtige Ausdruck ist. Es ist hier eher Schnauzball. Und weil es die Hundestaffel der Hamburger Polizei ist, heißt es genau Hundeschnauzball. Schon während der Aufbauphase hörte man die Spieler hinter der Bühne. Sie konnten es kaum abwarten. Das Team Polizeikasper spielte gegen das Team HSV. Der Schiedsrichter hatte alle Mühe, das Spiel im Auge zu behalten. Hier wurde besseres Ballspiel gezeigt, als man es in Hamburg in der letzten Zeit leider gewohnt war. Hier war richtig Tempo drin. Die Hunde sprangen den Ball nicht nur entgegen, sondern sie flogen ihn fast entgegen. Damit die Musik nun nun nicht zu kurz kam, lief nun nach den Hunden das Akkordeon-Orchester Quetschkommode auf. Im maritimen Outfit spielten sie bekannte Seemannslieder. Das gehört irgendwie zu Hamburg dazu und es passte auch gut in die Show. Eine Show, die abwechslungsreicher kaum sein konnte. Für große bzw. großartige Sprünge sorgen nun anschließend das Outrup Tumbling Team aus Dänemark. Ganz viele junge Sportlerinnen und Sportler zeigten Luftsprünge und doppelte Saltos nacheinander nur mit einem Anlauf. Ich wusste vorher gar nicht das es geht. Irgendwie verstanden sie es die Schwerkraft außer Kraft zu setzen. Von der Nummer war ich besonders beeindruckt.
 
Nun ging es wieder lustig weiter. Starbugs legte noch einmal mit einem zweiten Teil ihrer Comedy-Show los, bevor die Polizei-Show zu ihrem Höhepunkt kommt. Dieser darf in der Polizei-Show nicht fehlen und er wird vom Publikum auch schon erwartet. Für ganz viel Spannung sorgt nun noch einmal die Motorradstaffel der Polizei Hamburg. Neben verschiedenen Artistik-Nummern baut sich so langsam die vom Publikum geliebte Pyramide auf. Wenn ich richtig mitgezählt habe, dann bilden insgesamt 26 Beamte auf 5 Motorrädern eine 5-stöckige hohe Pyramide mit Fahnen und Feuerwerk. Ein toller und spektakulärer Abschluss einer extrem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Polizei-Show.
 
Wobei, es war noch nicht der Abschluss. Zum Abschluss gibt es ein großes Finale, zu dem alle beteiligten Teilnehmer noch einmal zusammen kamen. Da es diesmal über 200 Artisten und Künstler waren, wurde es auf der Fläche zum Abschied noch einmal richtig voll.
 
Diese Show war so beeindruckend, dass dies der Bericht auf unserer Seite ist, mit den meisten Fotos. Also auch hier eine Superlative.
Das war gar nicht so einfach für uns, denn wir wollten die Künstler und auch das Publikum nicht mit einem Blitzlicht stören. Da die Halle aber immer nur Spotweise beleuchtet war und viele Showeinlagen sehr Temporeich waren, hatten wir einige Probleme mit den Fotos gehabt. Auf ein paar Fotos sind die Ränge nur sehr schwach besetzt. Diese Fotos wurden bei der Generalprobe gemacht, an der wir schon teilnehmen durften. Die offiziellen Termine waren sehr gut ausgebucht, einige waren sogar komplett ausgebucht. Da man diese Show aber unbedingt einmal live erleben sollte, merkt euch bitte schon einmal die Termine für 2019. Der Kartenvorverkauf hat auch schon wieder begonnen. Live ist noch ein ganz anderes Erlebnis, als wenn man sich hier die vielen Bilder anschaut. Und 2019 wird es eine ganz besondere Show geben, denn das ist die 50. Show!
 
Am Ende der Bilder sind noch ein paar Fotos, die nicht nur die eigentliche Show betreffen, sondern auch das drum herum etwas zeigen. Da waren auch noch einmal fast 200 Personen beschäftigt, damit diese Show so reibungslos ablaufen konnte. Das sind nicht nur die vielen Personen, die den Einlass im Griff hatten oder an jeder Tür drinnen und draußen dafür sorgten, dass auch jeder seinen Platz fand. Da sind auch die Organisatoren, die fast ein Jahr lang daran gearbeitet hatten, um eine so tolle Show auf die Beine zu stellen. Da sind auch die Ton- und Lichttechniker und ganz besonders möchte ich auch das Umbau-Team erwähnen. Sie arbeiteten meistens im dunkeln. Während das Publikum den hellerleuchteten Moderatoren lauschten, bauten sie unauffällig Geräte auf und ab, fegten den Boden nach staubigen Nummern, legten Kabel und stabilisierten Matten. Ohne sie alle wäre diese Show nicht möglich gewesen. Es war ein absoluter professioneller und reibungsloser Ablauf. Jeder wusste genau wann er was wo zu tun hatte.

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